Der Südtiroler aus Neumarkt ist Maler, Empfinder, Erzähler seiner Heimat.
Costazzas unmittelbare Umgebung, das einfache ländliche Leben, geben dem Künstler Anregung genug, hinter dem Bauerndasein, der gebirgigen Landschaft und bäuerlichen Architektur, den Tieren und der Vegetation die große einfache Form, den Atem des Landes und seine bildträchtigen Geheimnisse zu entdecken. Die herbe archaische Natur in der der Künstler lebt und arbeitet, hat ihn nicht zu ihrem Nachahmer, sondern zu ihrem Poeten gemacht. Was Josef Costazza in meist ruhigen, bläulichen oder grünlichen Farben im Bild festhält, ist ebenso bedeutsam wie das, was er – reduzierend – wegläßt.
Seine einfachen Menschen und Tiere, blockhaft und dabei unglaublich ausdruckstark scheinen still, bedächtig, manchmal sogar abweisend zu sein – aber immer voller Schicksalsträchtigkeit.
Immer einfacher und konzentrierter legt Costazza seine landschaft-lichen Gleichnisse an, immer bestimmender wird sein Bestreben, sich in ausdrucksstarker Silhouette auszudrücken. Der heimatver-bundene Künstler entwickelt ein streng vor dem Motiv entworfenes, im Atelier abstrahiertes, weiter durchdachtes Werk, das eine verhaltene großflächig gebundene Einfachheit realisiert;
Eine in die Tiefe eindringend kleine bäuerliche Welt, mit der Josef Costazza einen wesentlichen Platz in der Tiroler Malerei einnimmt.
Dr. Helga Reichart