Janosch hat viele Gesichter. Wer ihn für einen Kinderbuchautor hält, irrt zwar nicht,
erfasst aber nur einen kleinen Teil der Vielseitigkeit des Künstlers. Sein Werk besteht
aus Malerei, Illustrationen und zahlreichen Bestsellern für Erwachsene und Kinder.
Wie in seinen Büchern handeln die Themen in seiner Bilderwelt von Freundschaft,
Treue, Geborgenheit und Toleranz.
Als Janosch 1977 mit seinen ersten Radierungen begann, hatten seine Figuren
längst die Kinderfantasien und die Kinderzimmer erobert. Der absichtlich ein wenig
krakelige, doch letztlich sichere Strich beim Umriss der Figuren ist für ihn die
wichtigste Grundform.
Neben den für den Künstler typischen und neuen, reizvollen Radierungen, sind auch
anlässlich seines 89. Geburtstages im heurigen Jahr Aquarelle zu sehen, die als
Vorlage für zahlreiche Druckwerke, Bücher und Kalender dienten.
Es war der 11. März 1931, als Janosch - mit bürgerlichem Namen – Horst Eckert im
oberschlesischen Hindenburg, einer Bergarbeiter-Siedlung – nahe der heutigen
deutsch-polnischen Grenze geboren wurde. Nach Ende des 2.Weltkrieges flüchtete
die Familie in den Westen.
Die fünfziger Jahre verbrachte er zunächst in Paris, danach lebte er in München,
wo Janoschs Lebensmärchen begann. Er studierte bei Ernst Geitlinger an der
Münchner Kunstakademie, fiel aber "mangels Talent" jedes Mal durch die Prüfungen.
Von diesem Zeitpunkt an war er "freier Künstler".
1979 wurde sein Buch "Oh wie schön ist Panama" mit dem deutschen
Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Als der WDR den Stoff sogleich beim Autor als
Trickfilm bestellte, nahm eine einzigartige Karriere ihren Lauf.
Bis heute schrieb der Maler, Illustrator, Autor von Bestsellern, Kinderbüchern und
Romanen für Erwachsene ca. 300 Bücher, die genaue Anzahl weiß er selbst nicht.
Viele davon wurden in über 30 Fremdsprachen übersetzt. Ganze Generationen
sind mit seinen Büchern aufgewachsen.